Andres Furger Titelblatt Der keltische Goldschatz von Erstfeld

PDF: Der keltische Goldschatz von Erstfeld –
Entdeckungsgeschichte und Fundort

Der 1962 entdeckte keltische Goldschatz von Erstfeld zählt zu den bedeutendsten archäologischen Entdeckungen der Schweiz. Die sieben Ringe der Zeit um 300 v. Chr. sind von der Ikonographie her gut erforscht, noch immer geben aber der Fundort und die Fundlage Rätsel auf. Die Entdeckungsgeschichte wird hier mit Bildern und Zeugenbefragungen aufgerollt und mögliche Zusammenhänge mit dem Ort des Fundes, am Fuß des Gotthardmassivs, aufgezeigt.

Die Entdeckung des Goldschatzes von Erstfeld im Jahre 1962 war eine Sensation, er kam als Leihgabe des Kantons Uri ins Landesmuseum nach Zürich. Nach der Interpretation der sieben Ringe als Händlerversteck durch Emil Vogt und deren Publikation im Jahre 1975 durch René Wyss wurde es etwas ruhiger um den bedeutendsten keltischen Goldfund der Schweiz. Bis im Jahre 1990 die Sonderausstellung des Landesmuseums „Gold der Helvetier“ vorbereitet wurde, die 1991/92 nach Zürich auch in Bern, Genf, Lugano und Frankfurt am Main gezeigt wurde. Dafür wurden neue Recherchen am Fundort und Gespräche mit den beiden Findern durchgeführt, weil langsam eine alternative Interpretation als Weihefund an einem besonderen Ort aufkam und damit die Fundlage erneut in den Focus der Forschung rückte.

Im viersprachigen Katalog zur genannten Ausstellung wurden diese Recherchen zu den Fundumständen kurz angesprochen. Nach der Ausstellung, die die bisher ungeklärten Bildzyklen auf den Ringen zur Diskussion gestellt hatte, veranlasste der Schreibende als junger Landesmuseumsdirektor eine Neubearbeitung des Fundes und vor allem der Ikonographie der dargestellten Bildzyklen durch den klassischen Archäologen Martin A. Guggisberg. Dessen neue Resultate wurden im Jahre 2000 monographisch publiziert, ergänzt durch einen Aufsatz im Jahre
2002. Seither ist die Deutung als Weihefund des frühen 4. Jahrhundert v. Chr. in Fachkreisen akzeptiert.