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C4: Praktisches Fahren:

1981 begann Andres Furger mit praktischem Fahrunterricht bei Daniel Würgler im Leimental, gefolgt von Kursen in der EMPFA in Bern und dem Nationalgestüt in Avenches. Dazu kam Unterricht im Ausland, vor allem im Haras National von Uzès.

Nach dem Basisunterricht mit zwei Pferden begann bald die harte Praxis im Fahren von Andres Furger: Hochzeitskutscher an den Wochenenden und drei Tage Dauereinsatz an der Basler Fasnacht mit einer "Chaise".  

Wer im Birsigtal Pferd und Wagen besass, liess sich an der Basler Fasnacht als Chaisenkutscher verpflichten. Frühmorgens wurden Pferd und Wagen geputzt, dann von Biel-Benken in die Stadt getrabt, im Cortège durch ein Meer von Menschen gefahren und schliesslich abends wieder zurückgetrabt, nicht selten in klirrender Kälte und bei Schneefall. 

Im Kutschenmuseum Brüglingen standen nicht nur Kutschen, sondern auch besonders schöne Schlitten. Als eines Abends im kalten Januar viel Schnee fiel, wurden Pferdefreunde angerufen und  auf den nächsten Morgen auf den Münsterplatz bestellt.

Noch in der Dunkelheit wurde in Brüglingen am nächsten Morgen eine Handvoll gut erhaltener, restaurierter Schlitten sorgfältig verladen und auf den Münsterplatz verbracht. Die Passanten staunten nicht schlecht, als frühmorgens – wie vor hundert Jahren – Schlittengeschell und Pferdeschnauben den Platz erfüllten (dazu ausführlicher C18 "Wintervergnügen mit Pferdeschlitten"). Dies war die winterliche Fortsetzung von sommerlichen Cortèges d’équipages, die jeweils von Brüglingen aus organisiert wurden und so das neue Kutschenmuseum in der Region bekannt machten. Fahrerinnen und Fahrer aus der ganzen Schweiz kamen mit ihren eigenen Gespannen nach Brüglingen und lösten bei den Zuschauern Staunen aus. 

Die Ausbildung als Fahrer wurde durch Fahrkurse in der EMPFA (Eidgenössische Militärpferde-Anstalt) in Bern und im Nationalgestüt von Avenches ergänzt. Dazu kamen viele Fahrten mit ausländischen Fahrgrössen, unter anderem mit dem Engländer Colin Henderson, dem ehemaligen Queen's Head Coachman. So lange wir möglich wurde auch von Angeboten der französischen Haras nationaux profitiert, die fast alle von Schliessung bedroht sind.

Praktisches Fahren: Angespannte Museumsschlitten auf dem Münsterplatz 1985

Digitale Publikation

Handbuch für das Traditionsfahren von Andres Furger mit einem Vorwort von SKH Prinz Philip, Herzog von Edinburgh

Handbuch für das Traditionsfahren

von Andres Furger mit einem Vorwort von SKH Prinz Philip, Herzog von Edinburgh

2020, nach fast 40 Jahren praktischem Fahren, verfasste Andres Furger das erste Handbuch zum traditionellen Fahren mit Pferdegespannen. Dazu gehörten einführende Kapitel zu den Wirzeln dieses Sportes vor allem in England. SKH Prinz Philipp, selbst ein begeisterter Viererzugfahrer, verfasste dazu das Vorwort.

Die Grundhaltung hinter diesem Handbuch ist, die Wurzeln des traditionellen Fahrens nachvollziehbar zu machen und den heutigen Sport von der Geschichte her zu erklären. Die verschiedenen Kapitel dieses Handbuches decken die Bereiche Pferd und Geschirr, Wagen und Restaurierung, Fahrerin und Fahrer, Groom, Mitfahrende, Kleidung, Accessoires sowie vor allem den stilvollen Gesamtauftritt und das Thema Sicherheit an verschiedenen heutigen Anlässen wie Turnier, Concours d’élégance und Korso ab.

In jedem Kapitel wird jeweils die historische Entwicklung dargestellt, gefolgt von zusammenfassenden, konkreten Empfehlungen. Jeder Pferdefreund kann sich mit diesem Handbuch auf seine Art auf die Verbindung von Kultur und Sport einlassen und selbst die für ihn richtige Ausführungsart finden; sie reicht vom Turnier mit Meisterschaften über den Concours d’élégance bis zur zwanglos organisierten gemeinsamen Ausfahrt. Auf alle diese Anlässe wird eingegangen; die möglichen Auftritte mit besonderer Berücksichtigung der Kleidung der Dame und des Herrn werden mittels vieler attraktiver Bilder konkret veranschaulicht. In den letzten Kapiteln wird auch das Umfeld behandelt, so der Stall, die Remise oder Geschirrkammer und auch das Schlittenfahren. Den Schluss bildet das wichtige Thema Sicherheit. Abgerundet wird das Buch durch ein ausführliches Schlagwortverzeichnis (Index); dadurch wird dieser Band zu einem kleinen Lexikon zur Fahrkunst und Wagenkunde.

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