Die Kutschenzeit
und der Übergang zum Automobil
Carrosserieverband? Nomen est Omen. In der Schweiz spricht man vom «Carrossier» und der «Carrosserie», nicht vom «Karossier» oder der «Karosserie» wie in Deutschland. Das hängt mit der Geschichte dieses Gewerbes zusammen.
Die Bezeichnung ist deshalb französisch, weil die Sprache der Schweizer Wagenbauer lange das Französische war. Und warum dies? Innerhalb Europas war im 19. Jahrhundert Paris im Wagenbau führend geworden, deshalb schickten die Wagenbauer vieler Länder früher bis ins 20. Jahrhundert ihre Söhne und designierten Nachfolger für eine Zusatzausbildung nach Paris. Die Geschichte geht aber noch weiter. «Carrosse» geht auf das italienische «carrozza» zurück. Diese Fachbezeichnung stand für eine grosse, luxuriöse Kutsche vor allem des Barock. Das waren fahrende Throne, die nach der Zeit des Mittelalters eingeführt wurden.
Beitrag von Andres Furger im Buch «100 Jahre carrosserie suisse Nordwestschweiz», Umfang 44 Seiten. Das Buch erschien im Februar 2025.