Andres Furger Titelblatt Nationalmuseum Schloss Prangins - in Etappen zum Erfolg

PDF: Nationalmuseum Schloss Prangins: in Etappen zum Erfolg

Das in Prangins am Genfersee als kulturelle Brücke zwischen der Deutsch- und Westschweiz geplante Nationalmuseum scheiterte im ersten Anlauf. Mit erheblichen Zusatzkrediten, einer neuen Konzeption und Mannschaft wurde das Projekt zum Erfolg. Von den ersten Ideen bis zur Eröffnung im Jahre 1998 dauerte die Sanierung und Einrichtung des Nationalmuseums in der Westschweiz 25 Jahre.

Museen zeigen nicht nur Geschichte und erzählen Geschichten, sondern haben selbst auch solche hinter sich. Diese prägen das fertige Haus nicht selten mit. Das 1898 in Zürich eröffnete Landesmuseum erlebte schon eine nicht skandalfreie Vorgeschichte, etablierte sich dann aber bald als feste Grösse in der Schweizer Kulturlandschaft (vgl. das ePaper „Das neue Landesmuseum in Zürich). Ähnlich ging es dem zweitgrössten Nationalmuseum der Schweiz fast hundert Jahre später, dem Château de Prangins bei Nyon. Das Projekt im Waadtland begann als „Kind“ Zürichs. Konkrete Pläne für ein Landesmuseum in der Westschweiz reiften bei der Zürcher Museumsleitung in der Zeit nach 1970. Damals war wieder einmal ein Projekt zur dortigen baulichen Erweiterung gescheitert und gleichzeitig setzte sich in der Museumsleitung die Erkenntnis durch, dass die Schweizer Geschichte des 18. und 19. Jahrhunderts ausstellungswürdig geworden sei. (Wie in anderen historischen Museen auch, hatte man vorher lange in einem vornehmen Abstand von gut 100 Jahren  gesammelt und ausgestellt.) Was lag also näher, als diesen jüngeren Abschnitt der Schweizer Geschichte für ein neues Museum aussherhalb Zürichs
vorzusehen.