C5d Andres Furger Titelblatt Wagenbau Kölz in Basel

PDF: Wagenbau Kölz in Basel

Über die grossen Basler Carrosserien Kauffman, Reinbolt & Christe und Heimburger wurde schon einiges publiziert, wenig genaues hingegen über mittlere Betriebe, die auch gewerbliche Fahrzeuge produzierten. Hierzu gehört die von drei Generationen betriebene Firma Wagenbau Kölz in Basel, über die interessante Quellen vorliegen, die in meinen Büchern von 1993 und 2006 über
Schweizer Kutschen noch nicht bekannt waren.

Die neuen Recherchen ergaben eine Überraschung: Der versierte Wagner und Kastenmacher Julius Kölz belieferte die besten Carrosserien der Schweiz mit fein gefertigten Rohkästen für Luxus-Kutschen und frühe Automobile.

Der Wagner Christian Kölz (geboren circa 1850, gestorben 1903) eröffnete 1875 sein erstes Geschäft an der St. Alban-Vorstadt 86 neben einer Schmiede und zog 1877 an die Wallstrasse 13 (eine Seitenstrasse der Elisabethenstrasse, heute Bank Sarasin). Dort betrieb er eine „mechanische Wagnerei“. Darunter verstand man eine Werkstatt mit von Transmissionsriemen angetriebenen Maschinen. In den oberen Geschossen der Liegenschaft wohnte der Wagnermeister mit seiner Frau, die im Jahre 1875 den Sohn und späteren Nachfolger Julius Kölz gebar.

In den Jahren 1901/02 stellte Christian Kölz für die Schweizer Post drei Fourgons her. Das ist der umfassenden Arbeit über die Schweizer Postwagen von Markus Jedele zu entnehmen. – Die Schmiedearbeit der an der Wallstrasse gefertigten Wagen wurde offenbar an Wagenschmiede vergeben. (…)