PDF: Die Wagenfabrik Geissberger in Zürich
(1850/58-1927)
Die Wagenfabrik Geissberger in Zürich galt um 1900 zusammen mit der Carrosserie Kauffman, Reinbolt & Christe in Basel als die bedeutendste Wagenbaufirma der Schweiz. Das Zürcher Unternehmen war zwei- bis dreimal grösser als der traditionell orientierte Basler Konkurrenzbetrieb und innovativer, wie die folgende Auswertung zeigt. In Zürich entstanden zahlreiche Eigenkreationen des Industriepioniers Johann Caspar Geissberger, der sich stark von amerikanischen Fertigungsmethoden und Modellen inspirieren liess. Er erhielt die höchste Auszeichnung, die je ein Schweizer Wagenbauer errang, eine Silbermedaille an einer Weltausstellung (Paris 1889) und zwar für einen Phaëton nach amerikanischer Art. Unter der Führung seiner beiden Söhne und eines Enkels wurde die Firma Geissberger vor dem Ersten Weltkrieg zum bedeutendsten Automobil-Karosseriebetrieb der Schweiz. Das Ende erfolgte schon vor der Wirtschaftskrise von 1929/30 unter ungeklärten Umständen. Länger überdauerte die Geissberger-Gründung „Schweiz. Wagen- und Wagonsfabrik A.G.“ in Schlieren, die legendäre „Wagi“.
Als ich vor vierzig Jahren mit Forschungen zum Schweizerischen Wagenbau begann, war über die Geschichte der Wagenfabrik Geissberger kaum etwas publiziert. In den gedruckten Firmengeschichten der Fabrik in Schlieren von 1923, 1941, 1949 wurde immerhin die Zeit der Kutschen gestreift; dies gab den ersten Einstieg in die Geschichte der Wagenfabrik. (…)